Man kann es sich kaum vorstellen, dass Könige,
Königinnen, Präsidenten und andere Herrscher ihr eigenes Volk berauben. Dies
aber geschieht häufiger als wir denken. Im Lande IRGENDWO mussten vor langer Zeit sogar Mädchen und Jungen alle
Spielsachen zum Schloss bringen und der Königin zu Füßen legen. Wer dies
nicht tat, den schleppten die Soldaten heran, mit Prügeln. Die Königin sagte oft: Was hier im Lande glücklich macht, ist doch für
mich allein erdacht! Stolz und dumm befahl sie schließlich auch noch, einen schönen Stern
vom Himmel zu schießen und diesen in ihrem Thronsaal an die Wand zu hängen. Nun ist das nicht so einfach. Dabei kann manches passieren, unerwartet. Manchmal ereignen sich dann sogar Wunder. Und genau davon, von einem Wunder bei Versuchen, einen Stern vom Himmel zu schießen, berichte ich in meiner nächsten Geschichte. |
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HABSOVIEL |
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Es war mal eine Königin, |
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und hatte große Lagerplätze |
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Denn wenn wo wer was Schönes hatte, |
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Am Kragen schleppten die heran |
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Auf Knien mussten alle grüßen |
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Sie zeigte mit den Fingern drauf |
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Wenn jemand weinte, schimpfte sie: |
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So war sie, diese Königin, |
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Sie schwelgte stets im Überfluss |
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Ihr Volk aß bald nur Wassersuppen. |
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Doch, ja, so war es. Leider. |
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Dann - eines - Tages staunten alle. |
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Man konnte ihn am Tage sehn. |
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Dies sah und hörte HABSOVIEL |
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Sie rief sofort: "Was sehe ich! |
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Sie ließ durch viele Boten sagen: |
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Wer dieses tut, dem geht es gut! |
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Man wird ihm hundert Taler geben |
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Die Boten rannten schnell durch’s Land |
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Fast alle sagten: Dieses nicht! |
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Jedoch, wie das so häufig geht, |
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Zwei Männer wollten den Stern am hohen |
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Zwei andre holten Auch diese kamen |
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Ein Lassowerfer Dies ist ein gutes Das Lasso flog Der Stern sah zu |
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Ein Kletterer den Stern vom Kirchturm Er rief von dort: |
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Die Königin war sehr verdrießlich. |
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Ich will den Stern noch heute haben |
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Das will ich heute schon genießen. |
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Sie rief drei und schossen Löcher Es machte Bumm Sie schossen doch schon Nun sagten sie: Der Stern am Himmel |
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Die Königin rief: "General! |
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Der General sprach: "Majestät, |
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"Dann ist", erklärte HABSOVIEL, |
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Befehl: An’s Werk
mit aller Kraft! |
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Fast zwanzig Pferde zogen kräftig. |
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Mit Peitschen schlugen sie drauflos. |
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Nach Stunden aber war’s soweit. |
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Soldaten rannten hin und her. |
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Man sah, wie sie die Kugel rollten, |
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Der General sprach sehr zufrieden: |
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"Ich seh'
ihn schon Himmel fallen!" |
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Und alle traten dann ein Stück |
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Das knallte donnerlaut KRACHBUMM
! |
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und irrten dann minutenlang |
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Die machten alles rabenschwarz |
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Sogar der Stern bekam was ab: |
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Die Kugel war vorbeigeflogen |
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Die Königin, der General, |
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Dem ganzen Volk war nichts geschehn. |
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Die Menschen sprachen ein Gebet |
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Ein Mann rief laut: "Du lieber Gott, |
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Und so ist alles dann gekommen, |
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Die rußgeschwärzte Königin |
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Und sie erklärte: "General, |
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Dann wankte sie zum Schloss zurück, |
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Drei Regenwolken putzten gern |
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Auch HABSOVIEL, die Königin, |
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Sie sagte laut: "Ich war sehr dumm |
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Ich will nicht mehr die Reichste sein. |
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Ihr Volk war glücklich lange Zeit |
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Das ist doch schon ein schöner Lohn. |
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Man aß dort nie mehr Wassersuppen. |
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Den dummen Namen HABSOVIEL, |
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den hatte man schon bald vergessen. |
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Die Königin heißt HAB... |
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Ihr Kinder, helft und lasst
das Lachen. |
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Vielleicht erratet ihr den Namen, |
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Genau! So war’s! Frau HABNICHTVIEL. |
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Denn nunmehr galt in ihrem Leben: |
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Und oft hat sie den Spruch zitiert: |
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Das Sonnenkind, der neue Stern, |
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Er schenkte ihr ein frohes Herz, |
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Alle Rechte nun bei der Erbengemeinschaft |